Moin, moin, ich wünsche einen schönen Tag

Der Arthur-Koestler-Preis 2011 ging in der Kategorie Print an Sabine Marya für ihre Erzählung “Der erste Flügelschlag“.

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CoverFluegelschlag

Adieu Johannes - Mein Leben gehört mir - und mein Sterben auch

mit dem Text von Werner Lehr “Gibt es ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben?”

und mit 2 Erzählungen von Sabine Marya:

“Adieu, Johannes - Mein Leben gehört mir - und mein Sterben auch”

“Der erste Flügelschlag” (Arthur-Koestler-Preis 2011)

im Buchhandel, im Internet und direkt beim Engelsdorfer Verlag erhältlich

und auch als Kindle-Edition bei amazon

Adieu Johannes - Mein Leben gehört mir - und mein Sterben auch
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Adieu Johannes
CoverFluegelschlag

Der erste Flügelschlag - ab sofort in dem Buch

Adieu Johannes - Mein Leben gehört mir - und mein Sterben auch

ein Gemeinschaftsprojekt von Sabine Marya & Werner Lehr

im Buchhandel, im Internet und direkt beim Engelsdorfer Verlag erhältlich

und auch als Kindle-Edition bei amazon

Pressestimmen zum Arthur-Koestler-Preis 2011 - Veröffentlichung mit frdl. Genehmigung der Redaktionen :

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Laudatio von Volker Leisten, DGHS:

Berlin, 2. November 2011

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

der Medienpreis der DGHS, der Arthur Koestler Preis 2011 in der Kategorie „Print“ geht an die Autorin und Schriftstellerin SABINE MARYA. Ausgezeichnet wird sie für ihr Buch „Der erste Flügelschlag“.

Sabine Marya lebt in Nordfriesland, hat selbst 17 Jahre in der Pflege gearbeitet und publiziert Sachbücher, Romane, Kurzgeschichten und Gedichte. Sie begann bereits in der Schulzeit mit dem Schreiben. Für sie gilt auch heute noch das Motto: „Schreiben ist Lebensruf“

In ihrem Buch „Der erste Flügelschlag“ begleitet Leah ihre todkranke Freundin Lisa. S.M. beschreibt diese Sterbebegleitung in zwei unterschiedlichen Versionen : Einmal in der schmerzlichen Realität, so wie sie sich bei uns tagtäglich abspielt. Und zum anderen in einer bei uns leider noch nicht erfüllbaren, jedoch wünschenswerten Idealversion. Kurz vor ihrem Tod schreibt Lisa in ihr Tagebuch: „Ich kann gehen, bevor ich gewaschen, gefüttert und gewickelt werden muss. Ich kann gehen, solange ich mich noch als Mensch fühle“.

Sabine Marya schreibt diese Geschichte in der Ich-Form, gefühlsbetont und sehr emotional, trotz des ernsten Themas optimistisch und lebensbejahend. Wer dieses Buch liest, fühlt sich sofort involviert, fühlt sich selbst als ein Teil der Geschichte.

Der Journalist und Schriftsteller Arthur Koestler, Vorkämpfer für ein selbstbestimmtes Lebensende, nach schwerer Krankheit, er litt an Parkinson und Leukämie, im Alter von 78 Jahren ebenfalls selbstbestimmt seinem Leben ein Ende gesetzt. Er schreibt in einem Abschiedsbrief: „Ich möchte meine Freunde wissen lassen, dass ich ihre Gesellschaft in einer friedlichen Gemütsverfassung verlasse.“

Sabine Marya, Sie haben sich mit Ihrem Buch ebenso wie Arthur Koestler um die Selbstbestimmung am Lebensende verdient gemacht. Auch die DGHS hat diesem Ziel, das möglichst bald schon keine Utopie in Deutschland mehr sein muss, höchste Priorität gegeben. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem heutigen Award. ...

Noch einmal: Glückwunsch, alles Gute für Sie, Ihre Familie und Ihre weitere Arbeit.

 

Meine Dankesrede:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Von ganzem Herzen danke ich für diesen Preis.Und Ihnen, den Mitarbeitern der DGHS, für Ihren großen Einsatz und Ihr Engagement. Für mich ist es eine sehr große Ehre, diesen Preis zu erhalten, den 2006 eine Frau bekommen hatte, die ich für ihren Mut, ihre Kraft und ihren Weg bewundert habe.

Jutta Redmann hatte damals gesagt: „Ich möchte über mein Ende selbst bestimmen." Doch was hat sich seitdem zum Guten verändert?

Mehrere Jahre habe ich in der beruflichen und privaten Pflege gearbeitet und dabei viele Menschen beim Sterben begleitet. Darunter waren Menschen, die qualvoll und unter für sie entwürdigenden Umständen gestorben sind. Zum quälenden Sterbeprozess kam dadurch bei ihnen auch noch eine entsetzliche Scham gegenüber dem Umfeld dazu. Ich habe Menschen begleitet, die um Erlösung gebettelt haben. Niemand konnte und durfte sie ihnen geben. Obwohl es nur eine Verkürzung von schrecklichem und vermeidbaren Leid gewesen wäre, für die Betroffenen, für die Angehörigen und für die Begleiter. Durch meine Erfahrungen in der Pflege weiß ich, dass wir auf den Ausbau von Palliativmedizin und Hospizpflege nicht verzichten können. Doch genau so wichtig ist auch die legale Möglichkeit in unserem Land, dem eigenen Leid selbstbestimmt mit Hilfe von Ärzten ein Ende durch aktive Sterbehilfe setzen zu können.

Es ist furchtbar und skandalös, dass Schwerkranke ihr nicht mehr aushaltbares Leid heimlich durch einen teilweise grausamen Suizid beenden müssen, anstatt im Kreis ihrer Lieben ruhig einschlafen zu können mit Hilfe eines Medikaments. Oder dass sie wie Juta Redmann in der Fremde sterben müssen, so fern sie es sich finanziell überhaupt leisten können.

Ich habe keine Angst vor dem Ende meines Lebens, aber davor, unter qualvollen oder für mich entwürdigenden Umständen zu sterben. Ich habe Angst davor, trotz meiner Patientenverfügung und gegen meinen Willen zu einem Vegetieren gezwungen zu werden.

Seit über 10 Jahren bin ich chronische Schmerzpatientin. Mein Alltag ist schon jetzt wegen der Schmerzen eingeschränkt. Doch noch reichen meine Medikamente und Imaginationsübungen aus, um trotz der Schmerzen lebenswert leben zu können. Aber ich habe Angst davor, irgendwann ein Pflegefall zu sein und deswegen nicht mehr in der Lage zu sein, einen Notausgang wie die Schweiz nutzen zu können. Mit diesen Ängsten stehe ich nicht alleine da.

Wir wünschen uns ein Leben und Sterben in Würde und ohne Brutalität. Aber die Realität ist immer wieder eine andere, obwohl uns Artikel 1 des Grundgesetzes garantiert: "Die Würde des Menschen ist unantastbar".

Deshalb müssen wir, so steinig dieser Weg auch ist, weiterhin dafür kämpfen, dass selbstbestimmtes humanes Sterben mit ärztlicher Sterbehilfe in unserem Land keine Utopie mehr ist, sondern endlich Realität.

Ich danke Ihnen!

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